Galípolo: Die Zinsen dürften länger hoch bleiben

Zentralbankpräsident Gabriel Galípolo sagte am Montag (19), dass es angesichts des unsicheren externen Szenarios und der nicht verankerten Inflationserwartungen kohärent sei, den Leitzins für einen längeren Zeitraum auf einem hohen Niveau zu halten. Die Erklärung wurde im Rahmen einer von Goldman Sachs veranstalteten Veranstaltung abgegeben.
„Angesichts der ungebundenen Erwartungen und des Szenarios, das wir – auch in der jüngsten Vergangenheit – erlebt haben, ist es sinnvoll, die Zinssätze länger auf einem restriktiven Niveau zu belassen, als es üblicherweise praktiziert wird“, sagte Galípolo.
Trotz dieser Signale wollte Galípolo nicht voraussagen, wie lange die Geldpolitik weiterhin auf einem restriktiven Niveau bleiben werde. Er gab auch keine möglichen Leitlinien für die nächste Sitzung des geldpolitischen Ausschusses (COPOM) bekannt, die für Juni geplant ist.
Seiner Ansicht nach verleiht das Fehlen formeller Signale der Zentralbank in einer Zeit internationaler Unsicherheit mehr Flexibilität, insbesondere angesichts der noch immer ungewissen Auswirkungen der von den Vereinigten Staaten eingeführten neuen Handelszölle.
„Es ist für uns alle eine große Erleichterung, dass die Zentralbank in einer Zeit der Unsicherheit wie dieser eine gewisse Orientierung bietet. Im Gespräch mit unseren Kollegen ist die Zentralbank jedoch derzeit nicht in der Lage, dieses spezielle angstlösende Medikament bereitzustellen“, sagte er.
Zinsen und Inflation: Entscheidungen auf Basis mehrerer DatenGalípolo betonte, dass jegliche Senkung des Selic-Satzes von einer breiten Palette wirtschaftlicher Indikatoren und nicht von einem isolierten Datenelement abhängen werde. Seiner Ansicht nach können Entscheidungen, die auf konkreten Zahlen basieren, den Prozess der Annäherung der Inflation an das Ziel gefährden.
„Wir sollten uns weder über die schwächeren Caged-Daten noch über die stärkeren Branchendaten freuen. Wir müssen Daten sammeln, um einen Trend zu bestätigen“, sagte er.
Im Protokoll der letzten Sitzung betonte Copom, dass die Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes einer der Faktoren sei, die den Druck auf die Inflation ausübten und das Tempo der Geldpolitik beeinflussten.
Galípolos Aussage fällt in eine Zeit intensiver Diskussionen über die Richtung der Zinssätze in Brasilien, inmitten einer Konjunkturabschwächung und Vorsicht hinsichtlich des internationalen Umfelds.
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