Vor Ort, IaaS, PaaS oder SaaS? Die Wahl, die Ihre IT-Infrastruktur definiert
Das Material wurde in Zusammenarbeit mit MAIN (MAIN.PL) erstellt.
Einige Organisationen kämpfen mit unerwartet hohen Kosten, andere mit Integrationsproblemen und wieder andere haben mit Sicherheits- und Regulierungsproblemen zu kämpfen. Deshalb kann ein umfassendes Verständnis der Auswirkungen jedes dieser Cloud-Service-Modelle über den Erfolg der gesamten IT-Infrastruktur entscheiden.
Aus diesem Vergleich erfahren Sie:
- Auswirkungen des steigenden Ressourcenbedarfs auf die Kosten verschiedener Servicemodelle
- Warum Sicherheits- und Regulierungsprobleme die frühe Entwicklung behindern können
- Wie die Geschwindigkeit von Bereitstellungen durch die Einschränkungen ausgewählter Cloud-Service-Modelle beeinträchtigt werden kann
- Welche Elemente sollten Sie berücksichtigen, um eine Überzahlung zu vermeiden und gleichzeitig flexibel zu bleiben?
Unvorhersehbare Kostensteigerungen sind eine der schmerzhaftesten Folgen einer schlecht konzipierten IT-Infrastruktur. Eine scheinbar vorteilhafte Lösung kann im Laufe der Zeit das Budget erheblich belasten, insbesondere wenn die Anzahl der Benutzer und der Umfang der verarbeiteten Daten schneller wachsen als erwartet.
Welchen Einfluss können unterschiedliche Servicemodelle auf die Finanzen eines Unternehmens haben?
Vor Ort
- Die hohen Anfangskosten für den Kauf von Servern und Software in einem On-Premise-Modell sind auf lange Sicht nicht unbedingt gerechtfertigt, insbesondere wenn die Wachstumsdynamik nicht den ursprünglichen Annahmen entspricht.
- Bei der Planung der Infrastruktur für maximale, aber seltene Belastung entstehen Kosten, die proportional zum „Spielraum“ sind, der nicht immer vollständig genutzt wird.
IaaS
- Die Cloud-Rechnung im IaaS-Modell wächst proportional zur Anzahl der Instanzen und der Datenmenge, was eine schnelle Reaktion auf die Bedürfnisse des Unternehmens ermöglicht, andererseits aber eine ständige Überwachung erfordert.
- Die Verwendung eines IaaS-Modells bedeutet, dass für alle zusätzlichen Funktionen, wie etwa Backup oder erweiterte Sicherheitsoptionen, möglicherweise ein separates Abonnement erforderlich ist.
PaaS
- In einem PaaS-Modell übernimmt der Plattformanbieter die Verwaltungsaufgaben, sodass Entwicklungsteams fast sofort mit dem Schreiben und Bereitstellen von Code beginnen können.
- Die Abrechnung über PaaS ist zu Beginn praktisch, wenn ein Unternehmen jedoch beginnt, intensive Experimente durchzuführen, können diese einen immer größeren Teil des Budgets beanspruchen.
SaaS
- Viele Unternehmen entscheiden sich aufgrund der geringen Anschaffungskosten für das SaaS-Modell. Bei größeren Betrieben können die monatlichen Gebühren jedoch sogar die klassischen Modelle übersteigen, wenn keine Beschränkungen oder Verfahren zur Verwaltung der Benutzeranzahl festgelegt sind.
- Im Rahmen des Basisabonnements bietet der Anbieter normalerweise nur die gängigsten Integrationen an, für erweiterte Szenarien (z. B. die Synchronisierung mit ERP) fallen zusätzliche Gebühren an.
Besonders problematisch ist die Situation, wenn sich ein Unternehmen im Hinblick auf relativ geringe Anlaufkosten für ein bestimmtes Modell entscheidet und erst nach einiger Zeit bemerkt, dass die Kosten rapide zu steigen beginnen.
Fall der MullenLowe MediaHub-AgenturEin Beispiel für den Übergang von einem On-Premise-Modell zum Outsourcing im IaaS-Modell ist die Geschichte der Agentur MullenLowe MediaHub, die sich einige Zeit auf ihre eigene Infrastruktur konzentrierte. Ab einem bestimmten Entwicklungsstadium reichten die vorhandenen Serverressourcen nicht mehr aus und man entschied, dass eine Weiterführung dieses Modells ineffizient wäre. Anschließend fiel die Entscheidung, den eigenen Serverraum aufzugeben und die Umgebung stattdessen in einem externen Rechenzentrum anzumieten.
Als Argumente für diesen Wechsel wurden nicht nur die geringeren Kosten (Abonnement statt Selbstkauf der Geräte) genannt, sondern auch Aspekte wie die Übertragung der Verantwortung (Wartung der Geräte, Erstellung von Backups etc.) auf den Lieferanten.
Sicherheits- und RegulierungsbedrohungenIn stark regulierten Branchen (wie etwa dem Finanzwesen, der Medizin oder der öffentlichen Verwaltung) ist die Auswahl der richtigen Infrastruktur von entscheidender Bedeutung, um Anforderungen wie Datensicherheitsprüfungen, Verschlüsselung und physische Umgebungssicherheit zu erfüllen. Fehler in diesem Bereich können schwerwiegende Sanktionen nach sich ziehen und im Extremfall den Verlust des Kundenvertrauens sowie die Blockierung der Weiterentwicklung zur Folge haben.
Wie berücksichtigen Servicemodelle Datenschutzanforderungen und Branchenvorschriften?
Vor Ort
- Durch die völlige Freiheit bei der Gestaltung von Sicherheitsrichtlinien können Sie Sicherheitsmechanismen an individuelle Branchenanforderungen anpassen.
- Die unabhängige Verwaltung von Hard- und Software im On-Premise-Modell erfordert ein umfangreiches Team, das strenge Standards wie NIS2 erfüllen kann.
IaaS
- Zertifizierte Rechenzentren und die freie Wahl Ihrer Region machen es einfach, die lokalen gesetzlichen Anforderungen einzuhalten.
- Disaster Recovery-Mechanismen sind häufig als vorgefertigte Lösungen verfügbar und erleichtern die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen an die Geschäftskontinuität.
PaaS
- Wenn Sie die Wartung der Umgebung einem Anbieter überlassen, können Sie sich auf die Funktionalität konzentrieren, werden dadurch aber nicht von der Verantwortung für den Schutz des Codes und der Daten entbunden.
- Regelmäßige Anbieter-Patches vereinfachen die Wartung, allerdings muss für jeden Patch überprüft werden, ob er den Branchen- und Unternehmensrichtlinien entspricht.
SaaS
- Eine Entlastung der IT-Abteilungen ergibt sich dadurch, dass der Provider einen Großteil der Aufgaben rund um die Anwendungswartung und -sicherung übernimmt.
- Integrationen mit anderen Systemen (z. B. zum Austausch sensibler Daten) müssen unter Berücksichtigung der Vorschriften erfolgen.
Die Geschichte von Turbine Analytics veranschaulicht, wie komplex die Anforderungen des Finanzsektors sein können. Die Organisation analysierte die Anlagedaten von Instituten. Dabei musste sie nicht nur strenge Aufsichtsstandards einhalten, sondern auch auf einen möglichen Zusammenbruch vorbereitet sein.
Um Flexibilität und regulatorische Anforderungen in Einklang zu bringen, entschied sich das Implementierungsteam für ein IaaS-Servicemodell in Kombination mit einer präzise konzipierten Disaster Recovery-Lösung. Die Möglichkeit, die Geolokalisierung der Daten und die automatische Replikation in ein Backup-Center zu definieren, erwies sich als entscheidend. Dadurch konnte Turbine Analytics die vollständige Kontrolle über kritische Informationen behalten und gleichzeitig die Freiheit gewinnen, Ressourcen in Zeiten erhöhter Nachfrage rasch zu skalieren.
Eingeschränkte Flexibilität und lange ImplementierungszeitenDie eingeschränkte Möglichkeit, neue Funktionen und Systemänderungen schnell umzusetzen, ist oft ebenso ein Problem wie unerwartete Kostensteigerungen. Wenn Tools effiziente Konfigurationsänderungen oder das Hinzufügen zusätzlicher Komponenten verhindern, verlangsamt sich die Entwicklung wichtiger Initiativen. Dies hat zur Folge, dass das Unternehmen mit der Nachfrage und den Erwartungen der Kunden nicht Schritt halten kann.
Wie schneiden verschiedene Modelle in diesem Zusammenhang ab?
Vor Ort
- Durch die vollständige Kontrolle über Hardware und Software ist die Implementierung benutzerdefinierter Lösungen einfach. Dies ist nützlich, wenn Standard-Cloud-Dienste die individuellen Anforderungen eines Unternehmens nicht erfüllen.
- Das Hinzufügen neuer Ressourcen zum Rechenzentrum erfordert häufig die Einbindung der Infrastrukturabteilung, Administratoren und Supportteams, was mehrstufige Verfahren zur Folge hat und die Produktionsbereitschaft verzögert.
IaaS
- Durch die Möglichkeit, Instanzen frei zu erstellen und zu ändern sowie Parameter auszuwählen (z. B. vCPU, Speicher, Festplatte), können Sie die Infrastruktur effektiv an die Art der Anwendung anpassen.
- Die Anbindung von IaaS an lokale Systeme oder Dienste von Drittanbietern erfordert eine entsprechende Netzwerkentwicklung, die wiederum entsprechende Virtualisierungskenntnisse voraussetzt.
PaaS
- Der Standardsatz an Datenbanken, Middleware oder CI/CD-Tools reicht möglicherweise nicht aus, wenn die Anwendung spezifische Software von außerhalb des Ökosystems erfordert.
- Wenn für eine Anwendung tiefgreifende Änderungen an der Architektur erforderlich sind, kann sich der vom PaaS-Anbieter vorgegebene Rahmen als zu eng erweisen, sodass man sich nach anderen Lösungen umsehen muss.
SaaS
- Der größte Vorteil liegt hier in der schnellen Implementierung, obwohl die begrenzten Anpassungsmöglichkeiten möglicherweise Kompromisse oder komplexe Integrationen erfordern.
- Der Benutzer hat keine Kontrolle über den Veröffentlichungszyklus – Updates und neue Funktionen erscheinen in einem vom Anbieter festgelegten Tempo.
Alle diese Modelle bieten ein unterschiedliches Maß an Freiheit bei der Umsetzung von Änderungen – einige gestatten eine vollständige Anpassung auf Kosten langwieriger Verfahren, andere erlauben sofortiges Handeln, schreiben aber eine vorgefertigte Struktur vor.
Integrationsherausforderungen und Vendor-Lock-in-RisikoEine effiziente Integration von E-Commerce-, CRM- und ERP-Systemen sowie Partnertools ist die Grundlage eines skalierbaren Geschäfts. Wenn das Cloud-Service-Modell die Flexibilität bei der Erstellung von Schnittstellen begrenzt und die Datensynchronisierung erschwert, ist ein Unternehmen unter Umständen zu kostspieligen Workarounds oder sogar einer vollständigen Migration gezwungen. Geschlossene Standards, eingeschränkte Interoperabilität und Schwierigkeiten beim Datenexport können aus anfänglicher Bequemlichkeit eine langfristige Anbieterabhängigkeit machen.
Wie gehen die verschiedenen Modelle mit dem Integrationsrisiko und der Abhängigkeit vom Anbieter um?Vor Ort
- Durch die unabhängige Zusammenstellung von Tools und Protokollen besteht die Freiheit, komplexe Schnittstellen zwischen Systemen verschiedener Hersteller zu erstellen. Dadurch wird das Risiko einer Abhängigkeit von einem bestimmten Anbieter minimiert.
- Das Fehlen vorgefertigter Konnektoren bedeutet, dass die meisten Integrationen intern erstellt und gewartet werden müssen, was zusätzlichen Zeit- und Ressourcenaufwand erfordert.
IaaS
- Durch die Verbindung virtueller Umgebungen mit vorhandenen lokalen Systemen bietet sich die Möglichkeit, Hybridlösungen zu erstellen, die die Vorteile der Cloud und Ihres eigenen Serverraums kombinieren.
- Die Einführung standardisierter Datenexportformate und -verfahren (dies kann bereits bei der Vertragsunterzeichnung ein Teil des sogenannten Exit-Plans sein) verringert das Risiko einer Anbieterabhängigkeit und erleichtert eine mögliche Ressourcenmigration.
PaaS
- Die im PaaS-Modell bereitgestellten Tools arbeiten häufig zusammen, ohne dass dedizierte Konnektoren erstellt werden müssen. Dadurch wird die Menge des zu wartenden Integrationscodes erheblich reduziert.
- PaaS ist optimal für typische Cloud-Anwendungen, bei ungewöhnlichen Anforderungen (z. B. spezialisierten Bibliotheken) muss jedoch eine detaillierte Dokumentation sichergestellt werden, die einen künftigen, problemlosen Wechsel der Technologie oder des Anbieters ermöglicht.
SaaS
- Für den Start eines SaaS-Systems ist keine Installation oder Konfiguration erforderlich. Für die Verbindung mit anderen Tools ist jedoch häufig der Kauf vorgefertigter Integrationsmodule erforderlich.
- Der Wechsel von einer SaaS-Lösung zu einer anderen ermöglicht nicht immer einen nahtlosen Export/Import von Datensätzen. Dies kann zu einer Abhängigkeit vom jeweiligen Anbieter führen und dazu, dass das Unternehmen seinen Verlauf verliert oder zusätzliche Migrationskosten entstehen.
Bei der Auswahl eines bestimmten Cloud-Service-Modells lohnt es sich, im Voraus zu prüfen, wie die Integrationen mit vorhandenen Systemen (vor Ort und in der Cloud) aussehen werden, ob der Anbieter offene Standards verwendet und ob ein möglicher Ausstieg oder eine Umstellung auf einen anderen Dienst in der Zukunft geplant ist.
On-Premise, IaaS, PaaS, SaaS: Welches Modell soll ich wählen?Die Antwort auf die Frage, welches Cloud-Service-Modell gewählt werden soll, hängt von den geplanten Projekten, den Ressourcen des IT-Teams, den rechtlichen Anforderungen und der langfristigen Entwicklungsvision ab. Es gibt keine allgemeingültige Option, die „beste“ – was für eine Organisation funktioniert, kann für eine andere eine echte Belastung sein.
Aus diesem Grund kann die Konsultation von IT-Experten der klügste Schritt sein. Die Spezialisten von MAIN helfen Ihnen dabei, genau zu beurteilen, welches Modell – oder welche Modellkombination – am besten zur Entwicklungsvision Ihres Unternehmens passt. Dadurch trägt die Investition in die IT-Infrastruktur zu echten Einsparungen bei, anstatt Stress und unnötige Ausgaben zu verursachen.
Das Material wurde in Zusammenarbeit mit MAIN (MAIN.PL) erstellt.
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