Rekordpreissteigerungen für Hotels und B&Bs in Mailand: Während die Inflation um 18 % stieg, passten sie die Preise um 60 % an.

Mailand bleibt eine der teuersten Städte Italiens für den Tourismus. Laut der jüngsten Studie des Nationalen Verbraucherverbandes verzeichnet die lombardische Metropole die höchsten Hotelpreissteigerungen des Landes: ein dramatischer Anstieg von 60 % im Vergleich zu 2021 , nur übertroffen von Venedig mit seinem Rekordanstieg von 64,7 %. Dieser Schlag trifft die Geldbeutel von Millionen von Touristen direkt und zeigt, wie das Gastgewerbe die Erholung nach der Pandemie genutzt hat, um die Preise deutlich zu erhöhen.
Die Zahlen sprechen für sich: Bei einer allgemeinen Inflationsrate von 17,7 Prozent in den letzten vier Jahren sind die Preise für Hotels, Pensionen, Agrotourismus-Unterkünfte und Unterkünfte in Mailand um 60 Prozent in die Höhe geschossen – fast das Vierfache der nationalen Inflationsrate. Diese Abwärtsspirale macht es zunehmend schwieriger, Italiens Wirtschaftshauptstadt zu besuchen.
Paradoxerweise zeigt Mailand im Jahresvergleich jedoch ermutigende Anzeichen. Im Vergleich zum Juli 2024 verzeichnete die Stadt sogar einen Rückgang von 7,9 % und gehört damit neben Siena (-12,6 %) und Mantua (-10,4 %) zu den „tugendhaftesten“ Reisezielen. Diese Zahl könnte auf eine Marktsättigung oder eine Neupositionierungsstrategie nach Jahren anhaltender Zuwächse hindeuten.
Die Lombardei erlebt derzeit einen Höhepunkt im Tourismus. In den ersten acht Monaten des Jahres 2024 verzeichnete die Region 13 Millionen Ankünfte , ein Anstieg von 11 % gegenüber dem Vorjahr. 2024 war bereits ein Rekordjahr mit 53,5 Millionen Übernachtungen, von denen 67 % von internationalen Besuchern generiert wurden (+9,42 % gegenüber 2023).
Mailand bereitet sich auf die Olympischen Winterspiele 2026 vor, ein Ereignis, das die Tourismuslandschaft der Lombardei weiter revolutionieren könnte. Die MiCo26-Stiftung schätzt ein Wachstum des Tourismus von bis zu 60 % und die Veranstalter blicken optimistisch auf dieses globale Ereignis.
Doch der Erfolg hat einen immer höheren Preis. Massimiliano Dona , Präsident des italienischen Verbraucherverbandes, kritisiert: „Die Preise für Hoteldienstleistungen liegen deutlich über der Inflationsrate des Landes .“ Ein Trend, der zusammen mit seit Jahren stagnierenden Gehältern immer mehr Italiener dazu zwingt, ihren Urlaub zu verkürzen oder ganz darauf zu verzichten.
Il Giorno