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Bulgarien trotz Widerwillen bereit für Euro-Umstellung

Bulgarien trotz Widerwillen bereit für Euro-Umstellung
Jüngsten Umfragen zufolge ist fast die Hälfte der Befragten gegen einen Beitritt des Landes zur Eurozone im nächsten Jahr.

Jüngsten Umfragen zufolge ist fast die Hälfte der Befragten gegen einen Beitritt des Landes zur Eurozone im nächsten Jahr.

AFP

Bulgarien bereitet sich auf die Währungsumstellung vor: Die Finanzminister der Europäischen Union werden dem osteuropäischen Land am Dienstag endgültig grünes Licht für die Einführung des Euro geben. Ab dem 1. Januar 2026 wird die Eurozone 21 Mitglieder umfassen, darunter das 6,4 Millionen Einwohner zählende Land, eines der ärmsten der Union. Die für heute Nachmittag geplante Abstimmung der Minister der 27 Mitgliedsstaaten dürfte reine Formsache sein.

Die Europäische Kommission hatte bereits Anfang Juni erklärt, Bulgarien erfülle alle Voraussetzungen für die Einführung des Euro. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) gab eine positive Stellungnahme ab. In Bulgarien, das seit 2007 der EU angehört, herrscht keine einheitliche Meinung über die Abschaffung der Landeswährung Lew.

In den letzten Wochen versammelten sich mehrere tausend Demonstranten mit „Nein zum Euro“-Schildern in den Straßen der Hauptstadt Sofia, um ihren Widerstand gegen den Plan zu bekunden. Viele befürchten, dass die Währungsumstellung zu einem Preisanstieg führen wird, der wiederum die Wut der Europafeinde schüren könnte. Jüngsten Umfragen zufolge lehnt fast die Hälfte der Befragten einen Beitritt des Landes zur Eurozone im nächsten Jahr ab.

In den letzten Wochen versammelten sich mehrere tausend Demonstranten mit Plakaten mit der Aufschrift „Nein zum Euro“ in den Straßen der Hauptstadt Sofia.

In den vergangenen Wochen versammelten sich in den Straßen der Hauptstadt Sofia mehrere Tausend Demonstranten mit „Nein zum Euro“-Schildern.

AFP

Euro-Befürworter hingegen sehen darin einen wichtigen Schritt, der Bulgariens westliche geopolitische Verankerung stärken und es vor dem Einfluss des Kremls schützen würde. Das Ende des bulgarischen Beitrittsprozesses fällt in eine Zeit, in der der Euro nach wiederholten Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump gegenüber dem Dollar an Wert gewonnen hat.

Bulgarien, dessen Lew bereits an den Euro gekoppelt ist, hätte gern schon früher auf den Euro umgestellt, wurde aber bisher durch die übermäßig hohe Inflation inmitten einer schweren politischen Krise daran gehindert. Die einheitliche europäische Währung wurde am 1. Januar 1999 für elektronische Transaktionen eingeführt. Konkrete Form nahm sie jedoch erst am 1. Januar 2002 an, als Euro-Münzen und -Banknoten eingeführt wurden, die die nationalen Währungen von zwölf EU-Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien, ersetzten.

Später schlossen sich acht weitere Länder an: Slowenien, Zypern, Malta, die Slowakei, Estland, Lettland, Litauen und zuletzt Kroatien im Jahr 2023. Alle EU-Länder haben sich theoretisch zum Beitritt verpflichtet, sobald sie die Bedingungen erfüllen, ein Zeitplan wurde jedoch noch nicht festgelegt. Einzige Ausnahme ist Dänemark, das nach einem Referendum zur Ablehnung des Euro im Jahr 2000 eine Ausnahmeregelung aushandelte.

(der/yb)

20 Minutes

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