Die deutsche Wirtschaft vermied eine technische Rezession.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat vorläufige Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das dritte Quartal veröffentlicht. Demnach verzeichnete das saison- und kalenderbereinigte BIP im Zeitraum Juli bis September dieses Jahres im Vergleich zum Vorquartal ein Nullwachstum. Die Markterwartungen gingen von einer Stagnation der Wirtschaft aus. Somit ist die deutsche Wirtschaft nach der Stagnation im dritten Quartal nicht in eine technische Rezession geraten, die als „zwei aufeinanderfolgende Quartale mit BIP-Rückgang“ definiert ist. Die Wirtschaft schrumpfte im zweiten Quartal um 0,2 Prozent, nach einem Wachstum von 0,3 Prozent im ersten Quartal. Den positiven Beitrag zum Quartalswachstum leisteten Investitionen in Ausrüstungen wie Maschinen und Anlagen. Die Exporte hingegen gingen zurück und bremsten das Wachstum. Der deutliche Produktionsrückgang und der anhaltende Abwärtstrend bei den Industrieaufträgen hatten die Wachstumserwartungen für das dritte Quartal zuletzt gedämpft. Deutschland hat es zunehmend schwerer, zu wachsen . Das jährliche BIP-Wachstum im dritten Quartal betrug 0,3 Prozent. Die deutsche Wirtschaft bleibt aufgrund der Schwäche des verarbeitenden Gewerbes im Vergleich zu anderen Ländern der Region fragil. Hohe Energiekosten, schwache Weltmarkteinsätze und hohe US-Zölle belasten die Wirtschaft. Auch die chinesische Produktion vieler Produkte, die zuvor aus Deutschland bezogen wurden, sowie der Chipmangel, der zu Produktionsstopps in der Automobilindustrie geführt hat, zählen zu den Faktoren, die die Wirtschaft belasten. Die Bundesregierung hat zwar versprochen, das Land mit einer deutlichen Erhöhung der Infrastruktur- und Verteidigungsausgaben aus der Rezession zu führen, doch es könnte länger dauern als erwartet, bis diese Maßnahmen Wirkung zeigen. Am 8. Oktober korrigierte die Regierung ihre offizielle Wachstumsprognose für 2025, die zuvor bei null Prozent lag, auf 0,2 Prozent. Sie rechnet mit einer Erholung der Wirtschaft mit einem Wachstum von 1,3 Prozent im nächsten Jahr und 1,4 Prozent im Jahr 2027, gestützt durch öffentliche Ausgaben.
ntv




