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Wenn die Schadstoffe abgebaut werden, wird Mexiko über saubere Energie verfügen.

Wenn die Schadstoffe abgebaut werden, wird Mexiko über saubere Energie verfügen.

Präsidentin Claudia Sheinbaum eröffnete am Wochenende in Villa de Reyes, San Luis Potosí, ein Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk, das von der CFE (Federal Electricity Commission) für 350 Millionen Dollar errichtet wurde. Es wird mehr als 2.400 Haushalte mit Strom versorgen und laut offiziellen Angaben die Schadstoffemissionen im Vergleich zu herkömmlichen Technologien um 53 % senken sowie 40 % des normalerweise für diesen Betrieb benötigten Wassers einsparen. Zweifellos eine gelungene technische Leistung. Doch entscheidend ist nicht nur dieses Kraftwerk. Entscheidend ist, was es repräsentiert.

Die Präsidentin kündigte an, dass während ihrer sechsjährigen Amtszeit 60 ähnliche Anlagen mit einer Gesamtleistung von 26.000 Megawatt gebaut werden sollen. Das ist keine Kleinigkeit. Es entspricht einem Drittel der derzeitigen Stromerzeugungskapazität des Landes. Alles hängt davon ab, ob die notwendigen Mittel für den Bau vorhanden sind und das Projekt nicht aus politischen Gründen aufgegeben wird.

Denn das Land steht heute vor einem ernsten Problem: Mehr als ein Drittel des verbrauchten Stroms wird durch die Verbrennung von Heizöl und Diesel erzeugt. Diese Anlagen, viele davon alt und überholt, produzieren fast 36 % des gesamten nationalen Stroms, stoßen rund 25 % aller Schadstoffe des Stromsektors aus und verursachen zwischen 8 und 10 % aller Schadstoffemissionen des Landes, darunter auch solche aus Industrie, Verkehr, Landwirtschaft und Haushalten. Erdgas belastet die Umwelt weniger und erneuerbare Energiequellen so gut wie gar nicht. Heute werden kaum 25 % des landesweiten Stroms umweltfreundlich erzeugt, hauptsächlich durch über 60 Wasserkraftwerke in Chiapas, Veracruz, Michoacán, Nayarit, Oaxaca und Sinaloa, Hunderte von Solaranlagen in Sonora, Chihuahua, Coahuila, Durango und San Luis Potosí, über 70 Windparks in Oaxaca, Tamaulipas und Nuevo León sowie ein einziges Kernkraftwerk, Laguna Verde, in Veracruz. Alles andere ist noch immer auf fossile Brennstoffe angewiesen und ein Großteil davon ist äußerst umweltschädlich.

Doch solange die schmutzigen Kraftwerke in Betrieb bleiben, wird die Luft in vielen Städten nicht atembar sein und der Stromsektor wird weiterhin eine Hauptquelle von Treibhausgasen bleiben.

Der Ersatz dieser Kraftwerke durch moderne Gas- und Dampfturbinenkraftwerke könnte den jährlichen Kohlendioxidausstoß um mehr als 80 Millionen Tonnen senken. Das entspricht mehr als der Hälfte der aktuellen Emissionen des gesamten Stromsystems. Es handelt sich um einen radikalen Wandel. Allerdings ist eine wichtige Bedingung dafür gegeben: Die neuen Kraftwerke dürfen nicht zu bestehenden hinzukommen, sondern müssen diese ersetzen. Heizöl- und Dieselkraftwerke müssen dauerhaft stillgelegt werden. Sie müssen demontiert werden und dürfen nicht als ständige Reserve, als Instrument des Haushaltsdrucks oder als Mahnmal der Ineffizienz dienen.

Es ist positiv, dass der Präsident ehrgeizige Pläne hat, denn es ist dringend notwendig, gute Arbeitsplätze und bezahlbaren Strom zu schaffen. Und es ist zwingend notwendig, den ökologischen Fußabdruck des Landes zu reduzieren. Doch alles hängt von einer technischen und politischen Entscheidung ab, die noch getroffen werden muss: Werden die 60 Gas- und Dampfkraftwerke die bestehenden ersetzen oder erweitern? Ersetzen sie die bestehenden, wird das Land an Gesundheit, Effizienz und Zukunft gewinnen. Erweitern sie die bestehenden Anlagen lediglich, wird der Rauch weiter aufsteigen, allerdings mit mehr Leistung.

Facebook: Eduardo J Ruiz-Healy

Instagram: ruizhealy

Website: ruizhealytimes.com

Eleconomista

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