Defense-Startup Arx Robotics sammelt 31 Millionen Euro ein

Zu den größten Kunden des Münchener Startups gehört die Ukraine. Nun will Arx Robotics seine Produktion ausbauen.

Das Münchner Startup Arx Robotics konnte sich in einer Series-A-Runde, angeführt von dem renommierten Frühphaseninvestor HV Capital, 31 Millionen Euro sichern. Außerdem beteiligten sich an der Runde Omnes Capital, der NATO Innovation Fund und Project A. Das erst 2022 gegründete Unternehmen hat sich in kürzester Zeit als einer der führenden Anbieter unbemannter Bodenfahrzeuge in Europa etabliert. Die Roboter-Plattformen des Defense-Tech-Startups kommen in sechs europäischen Armeen zum Einsatz, unter anderem in Deutschland, in der Ukraine und in Großbritannien. Besonders die Ukraine setzt in großem Umfang auf die Münchner Technologie – Arx Robotics lieferte die bislang größte westliche UGV-Flotte (Unmanned Ground Vehicle), in das Kriegsgebiet.
Arx Robotics wurde von Marc Wietfeld, Maximilian Wied und Stefan Roebel – allesamt ehemalige Bundeswehr-Offiziere – gegründet. Im Zentrum des Geschäftsmodells stehen KI-gestützte, unbemannte Bodenfahrzeuge (UGVs) mit Traglasten bis zu 500 Kilogramm für militärische wie auch zivile Einsatzszenarien. Die Systeme können risikoreiche Aufgaben von der Minenräumung bis zur Evakuierung von verwundeten Soldaten aus Kampfgebieten übernehmen.
Außerdem entwickelte Arx Robotics das Betriebssystem Mithra OS, das die Nachrüstung bestehender Fahrzeugflotten mit KI-gestützter Autonomie ermöglicht. So verwandelt ARX Robotics herkömmliche Fahrzeuge in intelligente, vernetzte Einheiten, die als „Wingmen“ im Team mit bemannten Fahrzeugen agieren können oder eigenständig Aufklärungsmissionen durchführen können. Über den militärischen Bereich hinaus zielt das Startup auf Einsatzfelder im Katastrophenschutz ab – etwa bei Überschwemmungen oder Tsunamis, wo die autonomen Systeme kritische Infrastruktur sichern und Hilfsmaßnahmen unterstützen können.
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Anfangs erwies sich die Finanzierungssuche für ARX-Gründer Marc Wietfeld als steiniger Weg. Im Sommer 2022 berichtete er im Gespräch mit Gründerszene von der deutlichen Zurückhaltung potenzieller Geldgeber gegenüber seinem Defense-Tech-Startup. Viele Finanzinstitute würden den Verteidigungs- und Rüstungsbereich komplett meiden, erklärte der Gründer und CEO damals. Schon eine Bank zu finden, bei der er ein Konto für seine Firma eröffnen konnte, sei nicht einfach gewesen. Wietfeld musste deshalb tief in die eigene Tasche greifen und investierte mehrere zehntausend Euro Privatvermögen, um sein Robotik-Startup auf Kurs zu bringen.
Spätestens seit der von Bundeskanzler Scholz eingeläuteten „Zeitenwende“, mit der ein Umdenken der deutschen Politik und damit auch der Investoren rund um Defense-Tech und Kriegsinvestitionen in Europa einherging, lief es für Arx Robotics besser. Mitte 2023 sammelte das Jungunternehmen rund eine Million von dem namhaften Wagniskapitalgeber Planet A, ein Jahr später im Sommer 2024 schlossen die Gründer erfolgreich eine 9-Millionen-Runde ab.
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Mit den 31 Millionen Euro aus der Series-A-Runde möchte ARX Robotics nun seine Produktionskapazitäten ausbauen und die KI-gestützten Verteidigungsfähigkeiten weiter stärken. Das Startup wird zudem weiter in führende europäische KI-Talente investieren und Mithra OS als Rückgrat autonomer Verteidigung ausbauen, heißt es vom Unternehmen.
businessinsider