Die Energieabhängigkeit vom Iran hat zugenommen

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Der Anteil Irans an den türkischen Energieimporten, der laut Energieminister Alparslan Bayraktar „von der Iran -Krise nicht betroffen“ sei, ist rapide gestiegen. Während Israels Angriffe auf den Iran Diskussionen über die Energieversorgungssicherheit ausgelöst haben, ist auch der Gasbedarf des Landes aus dem Iran stark gestiegen.
Der von der Energiemarktregulierungsbehörde ( EPDK ) veröffentlichte Bericht zum Erdgasmarktsektor vom April 2025 zeigte, dass die Abhängigkeit des Landes von ausländischem Erdgas zugenommen hat. Im April stiegen die gesamten Erdgasimporte im Vergleich zum Vorjahr um 69,54 Prozent und erreichten 4 Milliarden 60 Millionen Normkubikmeter. Im April wurden 93,3 Prozent der gesamten Erdgasversorgung aus dem Ausland bezogen.
Importe um 1/3 gestiegenWährend die Angriffe auf den Iran anhalten, zeigten Daten, dass die Türkei ihre Gasimporte aus dem Iran um ein Drittel erhöhte. Die Erdgasimporte aus dem Iran stiegen jährlich um 29,94 Prozent auf 706,87 Millionen Standardkubikmeter. Damit gehört der Iran nach Russland und Aserbaidschan weiterhin zu den Ländern, aus denen die Türkei am meisten Pipelinegas bezieht. Dieser Anstieg erfolgte insbesondere im Rahmen langfristiger Importverträge.
Daten zufolge besteht die Energieabhängigkeit des Landes vom Iran weiterhin und nimmt sogar zu. Im April stammten 17,4 Prozent der Pipeline-Gasimporte aus dem Iran. Die Menge des aus dem Iran importierten Erdgases übertraf zudem die Käufe von Flüssigerdgaslieferanten wie Algerien.
Auch die Importe aus Russland, dem größten Gaslieferanten der Türkei, stiegen deutlich. Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 340 Prozent auf 1,8 Milliarden Standardkubikmeter. Die LNG-Importe sanken im gleichen Zeitraum um 7,5 Prozent auf 404,65 Millionen Standardkubikmeter.
Gasvorrat gesunkenTrotz des Importanstiegs wurde ein deutlicher Rückgang der Erdgasvorräte verzeichnet. Während sich die Vorräte in den Untergrundspeichern im Vergleich zum Vorjahresmonat um 37 Prozent auf 2,3 Milliarden Normkubikmeter verringerten, blieben die Gesamtvorräte bei 2,5 Milliarden Normkubikmetern. Der Erdgasverbrauch stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 26,8 Prozent auf 5,2 Milliarden Normkubikmeter.
BirGün