Die Börse konnte an der Rekordwelle nicht teilnehmen

Während Gold- und Zinsanleger in der Türkei im ersten Halbjahr Renditen über der Inflationsrate erzielten und viele ausländische Börsen von Südkorea bis Polen zulegten, fielen die Anleger der Borsa Istanbul dem politischen Druck und den hohen Zinsen zum Opfer. In einem Umfeld anhaltend hoher Inflation fielen die Kurse der Borsa Istanbul im ersten Halbjahr in Türkischen Lira (TL) um 4,3 Prozent und in Dollar um 15 Prozent.
13 TAUSEND PUNKTE VORHERSAGE
Der Sechsmonatszeitraum, den die Anleger am liebsten vergessen würden, liegt zwar hinter uns, doch der Wendepunkt an der Börse war die politische Operation gegen die Istanbuler Stadtverwaltung am 19. März. Der BIST 100, der am 18. März 10.802 Punkte erreicht hatte, fiel infolge der aufeinanderfolgenden Operationen gegen oppositionelle Kommunen auf 9.000 Punkte. Während der BIST-Sportindex mit einem Rückgang von 31,6 Prozent im ersten Halbjahr der Unterindex mit den stärksten Verlusten war, erholte sich der Index für Finanzleasing und Factoring und legte innerhalb von sechs Monaten um 213 Prozent zu. Die Aktie des BIST 100-Index mit dem höchsten Zugewinn im Sechsmonatszeitraum legte um 177 Prozent zu, während die Aktie mit dem stärksten Rückgang um 53 Prozent fiel. Maklerhäuser prognostizieren, dass der Aktienmarkt im Rest des Jahres im Vergleich zum ersten Halbjahr rentabler sein wird. Die BIST 100-Schätzung der 15 an der ForInvest News-Umfrage teilnehmenden Brokerhäuser lag zum Jahresende bei 13.250 Punkten. Der Dollar hingegen stieg im ersten Halbjahr um 13 Prozent auf 40 Lira, während der Euro um 27 Prozent auf über 46 Lira stieg. Grammgold verteuerte sich innerhalb von sechs Monaten um rund 42 Prozent auf über 4.200 Lira. Auch Geldmarktfonds legten im ersten Halbjahr um 23,8 Prozent zu.
Wir sind mit Argentinien am TabellenendeDas erste Halbjahr an den globalen Märkten war trotz der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle und Kriege für Anleger profitabel. Laut der Datenplattform Tradingview legten die Aktienmärkte in Entwicklungsländern wie Polen, Ungarn, Russland und Südkorea seit Jahresbeginn um mehr als 20 Prozent zu. Während auch die europäischen Aktienmärkte um fast 20 Prozent zulegten, brach der US-Index S&P 500 mit einem Plus von 4,5 Prozent einen Rekord. Neben der Türkei zählten Saudi-Arabien und Argentinien zu den größten Verlierern des Jahres.
SÖZCÜ