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Moody's entzieht den USA nach über einem Jahrhundert die höchste Kreditwürdigkeit

Moody's entzieht den USA nach über einem Jahrhundert die höchste Kreditwürdigkeit

US-Finanzminister Scott Bessent warnte ebenfalls vor den Haushaltsrisiken des Landes. (Foto: EFE/EPA/CHRIS KLEPONIS /POOL)

Moody’s, eine der drei größten Ratingagenturen der Welt, hat den Vereinigten Staaten am Freitag (16.) die Höchstbewertung (AAA) entzogen und ihr Länderrating auf AA1 herabgestuft. Es ist das erste Mal seit 1917, dass die USA dieses Rating von Moody’s verloren haben, was das Ende einer Ära des uneingeschränkten Vertrauens in die amerikanischen Finanzen markiert.

Die Entscheidung hatte unmittelbare Auswirkungen: Die Zinsen für Staatsanleihen stiegen und amerikanische Vermögenswerte verzeichneten Verluste. Grund für die Herabstufung ist der Agentur zufolge das anhaltende Wachstum der Staatsverschuldung und der deutliche Anstieg der Zinsaufwendungen.

Moody's prognostiziert, dass die Schuldenquote von 98 Prozent im Jahr 2024 auf 134 Prozent im Jahr 2035 steigen wird. Im gleichen Zeitraum könnte das Haushaltsdefizit von 6,4 Prozent auf 9 Prozent des BIP ansteigen. Ein weiterer Grund zur Sorge besteht darin, dass die Zinszahlungen bis 2035 voraussichtlich 30 Prozent der Bundeseinnahmen verschlingen werden, verglichen mit den derzeitigen 18 Prozent.

US-Finanzminister Scott Bessent hatte dieses Szenario bereits im Mai vorhergesagt: „Die Schuldenzahlen sind wirklich beängstigend“, sagte er vor Kongressabgeordneten. Er warnte außerdem vor einem „plötzlichen Stillstand der Wirtschaft und dem Verschwinden von Krediten“.

Moody's betonte, dass es den Regierungen und dem US-Kongress nicht gelungen sei, wirksame Maßnahmen zur Eindämmung der Haushaltsdefizite und zur Reduzierung der obligatorischen Ausgaben zu ergreifen. Die jüngste Ablehnung eines von Präsident Donald Trump geförderten Pakets von Steuersenkungen, auch durch Mitglieder seiner eigenen Partei, verstärkte den Eindruck einer politischen Sackgasse.

Trotz der Herabstufung behielt die Agentur den stabilen Ausblick für das Rating bei und verwies auf die institutionelle Stärke des Landes und die Rolle des Dollars als globale Reservewährung. Dennoch warnte er, dass ohne strukturelle Anpassungen die Kosten für die Finanzierung der US-Schulden wahrscheinlich steigen würden, was mittel- und langfristig zu einem erhöhten Haushaltsrisiko führe.

Mit dieser Entscheidung schließt sich Moody’s S&P Global (das die USA 2011 herabgestuft hatte) und Fitch (2023) an und beendet damit den Zyklus, in dem die drei großen Agenturen den USA die höchste Bewertung geben.

gazetadopovo

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