Tupperware Niederlande steht kurz vor der Pleite

Dies bestätigte der gerichtlich bestellte Insolvenzverwalter Cedric de Breet heute Nachmittag gegenüber RTL Z. De Breet konnte sich noch nicht zu den Einzelheiten der Zahlungsaussetzung äußern, deutete aber an, dass kaum oder gar keine Gefahr von Arbeitsplatzverlusten bestehe.
Tupperware-PartysTupperware ist der legendäre amerikanische Hersteller von Lebensmittelbehältern aus Kunststoff. Das Unternehmen erzielte Erfolge durch seine personalisierte Verkaufsstrategie, bei der Hausfrauen zu Hause sogenannte „Tupperware-Partys“ veranstalteten, um die Produkte des Unternehmens an Freunde zu verkaufen.
Der amerikanische Mutterkonzern Tupperware kämpft jedoch seit mehreren Jahren mit Schwierigkeiten. Im Jahr 2021 kündigte das Unternehmen an, sich auf die „Wiederherstellung seines Kerngeschäfts“ zu konzentrieren, was unter anderem zur Einstellung des Direktvertriebs in den Niederlanden führte.
ZahlungsaufschubIm vergangenen Herbst musste das US-Unternehmen aufgrund des starken Wettbewerbs und der hohen Schuldenlast Insolvenz anmelden. Kurz darauf fiel das Unternehmen in die Hände einer Gläubigergruppe, die eine umfassende Sanierung einleitete. Im Zuge dessen musste auch das Werk im belgischen Aalst geschlossen werden.
Dank einer Partnerschaft mit der Vertriebsorganisation MediaShop, dem Unternehmen hinter TelSell, sind Tupperware-Produkte nun auch in den Niederlanden wieder erhältlich. Es betreibt unter anderem einen Online-Shop für Tupperware.
Niederländische TochtergesellschaftNach all den düsteren Nachrichten der letzten Jahre scheint nun die niederländische Abteilung von Tupperware Niederlande einen Zahlungsaufschub beantragt zu haben. Ein solcher Zahlungsaufschub ist oft der Vorbote einer Insolvenz.
Aus dem Handelsregister der Handelskammer (KvK) geht hervor, dass Tupperware Niederlande eine Tochtergesellschaft der Tupperware International Holdings Corporation ist. Der jüngste Jahresabschluss, der Ende letzten Jahres bei der KvK eingereicht wurde, zeigt, dass es sich nicht um ein unbedeutendes Unternehmen handelt. Ende 2022 verfügte das niederländische Unternehmen über ein Eigenkapital von über 132 Millionen Euro bei einer Bilanzsumme von knapp 683 Millionen Euro.
Enorme KraftTreuhänder Cedric de Breet sagt, er könne sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht groß zur Zahlungseinstellung von Tupperware Niederlande äußern. „Es handelt sich um eine Holdinggesellschaft, und es gibt keine operativen Aktivitäten“, fügt er hinzu.
Dies bedeute, dass durch die Zahlungsaussetzung nicht viele Arbeitsplätze in den Niederlanden gefährdet seien, bestätigt der Verwalter. Im Handelsregister sind zwei Geschäftsführer verzeichnet: Njoek Ho und Steven Ramos. Letzterer ist zugleich Finanzdirektor der amerikanischen Muttergesellschaft.
Niederländische KundenLaut einem Sprecher des niederländischen Online-Shops habe die Zahlungseinstellung nichts mit der Vertriebsorganisation in den Niederlanden zu tun. Niederländische Kunden, die über den Online-Shop bestellen oder bezahlen, seien daher nicht betroffen. „Wir sind seit 2024 ein unabhängiger Vertriebspartner von Tupperware in den Niederlanden.“
Da der französische Investor Cédric Meston Anfang des Jahres die französische Niederlassung von Tupperware übernommen hat, erklärte der Online-Händler, dass diese „Veränderungen auf dem europäischen Markt“ die niederländischen Kunden vorerst nicht betreffen würden. „Alle Artikel in unserem Shop sind sofort lieferbar und können bedenkenlos bestellt werden – solange der Vorrat reicht.“
Erfahren Sie als Erster die neuesten Nachrichten