US-Zölle: Die Schweiz wartet noch auf ihr Schicksal

Während Donald Trump am Samstag 30 Prozent Zoll für die Europäische Union ankündigte, wartet die Schweiz noch immer darauf, welches Schicksal der amerikanische Präsident für sie bereithält.

Mittwoch, der 9. Juli, hätte für die Schweiz eigentlich das Ende der Spannung bedeuten sollen. Doch das Weiße Haus hat unseren Behörden noch immer nichts mitgeteilt, obwohl seit Montag rund zwanzig Länder ein Schreiben aus Washington erhalten haben, in dem ihnen die Einführung von Zöllen von 20 bis 50 Prozent ab dem 1. August angekündigt wird.

Auf die Frage von NBC News am Donnerstag, was mit den Ländern geschehen solle, die nicht über individuelle Zölle informiert worden seien, sagte Donald Trump, er könne ihnen einen Aufschlag von 15 bis 20 Prozent auferlegen. „Wir werden einfach sagen, dass alle übrigen Länder zahlen werden, egal ob es 20 oder 15 Prozent sind. Wir werden uns jetzt darum kümmern“, sagte der US-Präsident dem US-Sender.

Er gab nicht an, ob dieser Aufschlag zusätzlich zu den sogenannten Grundzöllen in Höhe von 10 Prozent erhoben wird, die seit April bereits auf die meisten in die USA eingeführten Produkte erhoben werden.

Auf Schweizer Seite herrscht daher große Spannung, auch wenn die Hoffnung besteht, dass Trump unserem Land keine exorbitanten Zölle auferlegt . Laut der deutschsprachigen Presse hat der Bundesrat vor wenigen Tagen eine Absichtserklärung verabschiedet, die offenbar ein unverbindlicher Vertragsentwurf ist. Sie sieht vor, dass Schweizer Produkte künftig einem Grundzoll von 10 Prozent unterliegen, mit Ausnahmen für bestimmte Kategorien. Die Schweiz hat zudem bereits zugesagt, dass ihre Unternehmen in den kommenden Jahren mehr als 150 Milliarden Franken auf amerikanischem Boden investieren werden.

Zur Erinnerung: Donald Trump kündigte am 3. April eine Zollsteuer von 31 % auf Schweizer Produkte an. Seit April beträgt die Steuer auf Schweizer Produkte 10 %. Diese Regelung ist vorerst noch vorübergehend.