Südostasien im Visier von Trumps protektionistischer Offensive

Für Südostasien ist es das Ende einer zauberhaften Zwischenphase. Diese Region mit 650 Millionen Einwohnern konnte vom Handelskrieg zwischen Peking und Washington während Donald Trumps erster Amtszeit (2017–2021) profitieren, indem sie Industrieinvestitionen aus China anzog und gleichzeitig ihre Exporte in die USA steigerte. Vietnams Handelsüberschuss mit den USA verdoppelte sich zwischen 2017 und 2024 fast auf 123 Milliarden Dollar.
Doch die Region wird nun von der Erhöhung der US-Zölle erfasst. Diese liegen für Thailand, Kambodscha und Malaysia bei 19 Prozent und für Vietnam bei 20 Prozent. Damit liegen sie nahe an den vorübergehenden Zöllen für China (30 Prozent), über die noch verhandelt wird. Für diese Länder sind die Zölle etwa halb so hoch wie seit April, als sie über 45 Prozent lagen. Ausnahmen bilden Laos und Burma (40 Prozent).
Südostasien ist eine der Regionen weltweit, die von der protektionistischen Offensive des US-Präsidenten Donald Trump am stärksten betroffen ist. Die Asiatische Entwicklungsbank hat ihre Wachstumsprognose für 2025 von 4,7 Prozent auf 4,2 Prozent nach unten korrigiert. Sie stellte fest, dass es bereits im ersten Quartal „Anzeichen einer Verlangsamung, insbesondere in Ländern, die von der externen Nachfrage abhängig sind“, gegeben habe .
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Le Monde