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SNCF, La Poste... Warum diese beiden öffentlichen Unternehmen immer noch auf ihren neuen Chef warten

SNCF, La Poste... Warum diese beiden öffentlichen Unternehmen immer noch auf ihren neuen Chef warten
SNCF und La Poste haben noch immer keine neuen CEOs. Sie sollten am Mittwoch vom Ministerrat ernannt werden, doch der Élysée-Palast zögert aus mehreren Gründen. Inzwischen spielen die aktuellen CEOs auf Verlängerung.

Der Élysée-Palast sollte am Mittwoch in einer Kabinettssitzung die neuen CEOs von La Poste und SNCF ernennen. Das Transferfenster gestaltet sich jedoch komplizierter als erwartet. Die Namen der Nachfolger von Jean-Pierre Farandou bei der SNCF und von Philippe Wahl bei La Poste wurden erwartet. Die Namen der Favoriten waren bereits bekannt.

Bei der SNCF wird der ehemalige Premierminister Jean Castex voraussichtlich seinen Posten als Chef der RATP aufgeben und die Leitung der SNCF übernehmen. Bei La Poste kursiert der Name von Stéphane Dédeyan, dem derzeitigen Direktor der La Banque Postale.

Wo liegt das Problem? Bei La Poste geht es um die Vergütung, da Stéphane Dédeyans aktuelles Gehalt deutlich über der jährlichen Obergrenze von 450.000 Euro liegt, die der Chef eines öffentlichen Unternehmens nicht überschreiten darf. Das Gesetz erlaubt es der Caisse des Dépôts, Eigentümerin von La Poste, diese Entscheidung zu überstimmen, doch politisch gilt diese Entscheidung dem Élysée als zu heikel.

Die Ernennung von Jean Castex sorgt bei der SNCF für Unmut. Die beiden Unternehmen konkurrieren in mehreren Ausschreibungen. RATP hofft auf den Zuschlag für S-Bahn-Linien, während die SNCF Buslinien in der Region Île-de-France im Auge hat. Auch der Élysée will derartige Kontroversen derzeit vermeiden, da diese Ernennungen vom Parlament genehmigt werden müssen.

Wie geht es nun weiter? Da es keine Entscheidung gibt, spielt die Regierung auf Zeit und wird Philippe Wahls Position als Präsident von La Poste mit einem Interims-CEO verlängern. Für Stéphane Dédeyan könnte es kompliziert werden, da es eine weitere interne Kandidatin gibt: Nathalie Colin, Direktorin für Netzwerk und Digitales.

Jean-Pierre Farandou hingegen wird noch einige Monate bei der SNCF bleiben (er hätte das Unternehmen nach den Olympischen Spielen 2024 verlassen sollen). Neben Jean Castex sind auch Xavier Piechaczyk, Präsident von RTE, und Marie-Ange Debon, Präsidentin von Keolis (einer SNCF-Tochtergesellschaft), im Gespräch.

Die beiden scheidenden CEOs können eine relativ positive Bilanz vorweisen (Rückkehr in die Gewinnzone, Personalaufbau und soziale Fortschritte bei der SNCF; Verdreifachung der Gewinne bei La Poste und Modernisierung der Dienstleistungen). Die Kehrseite ist, dass potenziell große Projekte in jedem dieser Unternehmen erst nach der Ernennung der neuen CEOs angegangen werden können.

RMC

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