Jugend und Sport: Die Politik vereint gegen Kürzungen


Jugend und Sport ist das wichtigste Sportförderungsprogramm des Bundes.
In dieser Frage herrscht ein Kampf zwischen Bundesrat und Welt. Trotz seines historischen Erfolgs muss das eidgenössische Sportförderungsprogramm Jeunesse et Sport (J+S) seine Subventionen ab 2026 um 20 % kürzen. Der Grund dafür ist, dass der Bund seinen finanziellen Beitrag zum Programm nicht erhöhen will und die jährliche Zuwendung bei 115 Millionen Franken belässt. J+S muss daher die an seine Fans ausgezahlten Beträge kürzen, um die stetig steigende Nachfrage mit diesem unveränderten Budget decken zu können.
Und das gefällt vielen nicht. In nur elf Tagen sammelte eine Petition gegen die Sparmassnahmen des Bundes im J+S-Programm fast 150'000 Unterschriften. Auch die Politik scheint den Entscheid des Bundesrats weitgehend abzulehnen. «Die Schweiz wäre ein sehr armes Land, wenn wir dieses Geld nicht in Kinder und Jugendliche investieren könnten», prangerte Nationalrat Simon Stadler (C/UR) an. Selbst ehemaliger J+S-Lehrer, versprach er, «mit vielen Verbündeten von links bis rechts» zusammenzuarbeiten, um diese Änderung zu bekämpfen.
Die Kürzung der Mittel für das J+S-Programm wird auch von den französischsprachigen Sportministern kritisiert. Sie haben Bundesrat Martin Pfister am Dienstag in einem Brief ihre Besorgnis über diese Massnahme zum Ausdruck gebracht, obwohl die Teilnahme an den J+S-Aktivitäten 2024 einen Rekordwert erreicht hat. Diese 20-prozentige Subventionskürzung «würde das Schweizer Gemeinschaftsgefüge dauerhaft schwächen, ehrenamtliches Engagement entmutigen und den Zugang zum Sport einschränken, insbesondere für junge Menschen in städtischen Gebieten und aus bescheidenen Verhältnissen», schreiben sie. Sie fordern daher nicht nur die Aufhebung dieser Kürzung, sondern auch eine Erhöhung des J+S-Budgets. (cht)
An Freiwilligen mangelt es nicht. Auch Nationalrätin Andrea Zryd (SP/ZH) will diesen Sparkurs verhindern: «Die Chancengleichheit würde darunter leiden. Sport und Bewegung spielen erwiesenermassen eine wichtige Rolle bei der Integration.» Auch von rechts kommt Kritik. «Ich lehne diese Budgetkürzungen klar ab. Das Programm J+S fördert nicht nur den Sport, sondern stärkt auch die Gesellschaft», argumentierte Nationalrat Michael Götte (SVP/SG). Auch innerhalb der FDP werden Stimmen laut. Es ist daher ungewiss, ob das Parlament, das in seiner Dezembersession über das Budget J+S 2026 beraten wird, der Linie des Bundesrats folgen wird.
Für die ebenfalls subventionierten Schullager habe die Ankündigung wie eine kleine Bombe gewirkt, berichtete die Zeitung „24 heures“ am Samstag. Schulen müssten möglicherweise tiefer in die Tasche greifen, um die Subventionskürzungen auszugleichen, so Nyoner Gemeinderätin Stéphanie Schmutz. Auch Trainer und Vereine seien schwer zu schlucken. Auch Judoka und PLR-Großrat Sergei Aschwanden schrieb Martin Pfister, um seinen Widerspruch auszudrücken, so die Waadtländer Tageszeitung. „Wir brauchen junge Menschen für die Entwicklung des Landes. J+S ist unsere beste Investition in die körperliche, geistige und soziale Gesundheit junger Menschen.“
20 Minutes