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Lufthansa: Das schmerzt

Lufthansa: Das schmerzt

Foto: SL/iStockphoto
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Ein sehr enttäuschender Handelstag für die Anteilseigner der Lufthansa. Denn die MDAX-Titel geben nach der heutigen Bekanntgabe der Q1-Zahlen kräftig nach. Am Ende des Tages verbuchten die Papiere der Kranich-Airline ein sattes Minus von 4,5 Prozent. Denn die Perspektiven trüben sich durch Donald Trumps Politik weiter ein.

Zwar kletterten in den ersten vier Monaten des Jahres die Passagierzahlen bei Flügen nach Nordamerika, doch die Buchungen für die günstigsten Economy-Tickets in Richtung USA schwächeln. Vorstandschef Carsten Spohr erwartet, dass die Menschen USA-Reisen eher kurzfristig buchen. Mit den Preisen werde der Konzern aber nicht heruntergehen, sondern eher weniger Plätze anbieten. Zur Beobachtung der Marktveränderungen habe man eine Task-Force eingesetzt, erklärte das Management. Zudem will die Lufthansa-Gruppe ihr US-Angebot nicht mehr so schnell ausbauen wie zuletzt. Das Wachstum solle im vierten Quartal von sechs auf drei Prozent halbiert werden.

Sehr stabil zeigt sich hingegen die Nachfrage in den USA nach Flügen nach Europa. Rückenwind erhält der MDAX-Konzern durch die Abwertung des Dollar zum Euro und niedrigere Kerosinpreise. So rechnet der Vorstand für 2025 nur noch mit Treibstoffkosten von rund 7,3 Milliarden Euro – 600 Millionen Euro weniger als noch im März prognostiziert.

Im ersten Quartal steigerte die Lufthansa indes den Umsatz im Jahresvergleich um zehn Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. Der um Sonderposten bereinigte operative Verlust (bereinigtes Ebit) verringerte sich um 15 Prozent auf 722 Millionen Euro. Dennoch erhöhte sich der Nettoverlust wegen einer geringeren Steuerentlastung um mehr als ein Fünftel auf 885 Millionen Euro.

Dass es nicht noch schlimmer kam, verdankt der Konzern den Gewinnen seiner Töchter. Die Frachtsparte Lufthansa Cargo kehrte mit einem bereinigten operativen Gewinn von 62 Millionen Euro in die schwarzen Zahlen zurück. Die Wartungssparte Lufthansa Technik nahm mit einem entsprechenden Gewinn von 161 Millionen Euro so viel wie noch nie in einem ersten Quartal ein.

Wegen des starken Europa-Geschäfts hält Finanzchef Till Streichert an der Prognose für das laufende Jahr ausdrücklich fest. So soll der Gewinn im Tagesgeschäft (bereinigtes Ebit) den Vorjahreswert von rund 1,65 Milliarden Euro wie angekündigt "signifikant" übertreffen. Dafür soll das konzernweite Flugangebot um etwa vier Prozent wachsen - und auch die Kernmarke Lufthansa wieder schwarze Zahlen schreiben.

Im heutigen Handel wurden praktisch die kompletten Kurszuwächse der guten Vorwoche wieder zunichte gemacht. Ein Einstieg drängt sich in der aktuellen Gemengelage nicht auf. Die Aktie sollte aber auf der Watchlist belassen beziehungsweise von bereits investierten Anlegern weiterhin gehalten werden.

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.

Enthält Material von dpa-AFX

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