Börse: Dax mit weiterem Plus, DHL und Aixtron gefragt


Auf und Ab an der Börse: Die wichtigsten Informationen zum Dax, Dow Jones, zu den Aktienkursen und den Ölpreisen
Foto: Westend61 / Getty ImagesDie Serie freundlicher Handelstage für den Dax dürfte sich am Mittwoch fortsetzen. Unterstützung kommt dabei auch von den Überseebörsen. In den USA hatten die Aktienmärkte am Dienstag zugelegt, und auch die asiatischen Börsen zeigten sich überwiegend im Plus. Auf der Agenda hierzulande stehen als Impulsgeber ansonsten vor allem zahlreiche Unternehmen mit ihren Quartalsberichten.
Nach inzwischen sechs Handelstagen im Plus stieg der Dax kurz nach dem Börsenauftakt um 0,5 Prozent auf 22.533 Punkte. Das Rekordhoch vom März bei 23.476 Punkten rückt näher. Der Weg nach oben dürfte aber steinig sein, denn technisch gesehen lauert der nächste Widerstand bereits bei etwas über 22.570 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg zum Börsenstart um 0,8 Prozent auf 28.672 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,2 Prozent auf 5.174 Punkte nach oben.
Im zu Ende gehenden, turbulenten Monat April liegt der Dax inzwischen wieder gut ein Prozent im Plus. Infolge des von den USA losgetretenen Zollkonflikts hatte er zwischenzeitlich auf Monatssicht allerdings fast 17 Prozent eingebüßt und seinen kompletten Jahresgewinn abgegeben. Inzwischen hat das deutsche Börsenbarometer seit Anfang 2025 wieder knapp 13 Prozent zugelegt.
US-Präsident Donald Trump hat nach den jüngsten Konsultationen mit Autobauern einen Erlass zur Abmilderung der Zölle für die Branche unterzeichnet. „Damit rudert er ein weiteres Stück zurück“, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. „Dass es der Industrie gelingt, Trump zumindest ein Stück weit zu bremsen, ist zumindest ein positives Zeichen.“
Gefragt bei den Einzelwerten waren die Aktien von Aixtron, die um 10 Prozent zulegten. Der Chipanlagenbauer ist trotz eines Gewinneinbruchs im ersten Quartal zuversichtlich, seine Jahresziele dank wachsender Bestellungen zu erreichen.
Nach oben ging es auch für DHL. Der Logistikriese hat zu Jahresbeginn trotz der globalen Unsicherheiten um die wirtschaftliche Entwicklung Umsatz und Gewinn leicht steigern können. Die Aktien legten nach Vorlage der Zahlen um 4 Prozent zu.
Die Titel von Volkswagen und Mercedes-Benz begaben sich indes auf Richtungssuche. Beide Autobauer meldeten einen Gewinneinbruch im ersten Quartal, was die Aktien zur Eröffnung zunächst um jeweils knapp 3 Prozent abrutschen ließ. Danach bauten sie ihre Verluste jedoch wieder ab und pendelten um die Nullmarke.
Schwache Konjunkturdaten und neue Sorgen über die Handelspolitik haben am Dienstag für schwankende Kurse an der Wall Street gesorgt. Am Ende schlossen die drei wichtigsten Indizes leicht im Plus: Der Dow Jones gewann 0,8 Prozent auf 40.528 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,6 Prozent auf 17.461 Zähler vor und der breit gefasste S&P 500 legte 0,6 Prozent auf 5561 Stellen zu.
Für Nervosität sorgten unter anderem die jüngsten Aussagen von US-Finanzminister Scott Bessent (63). China könnte dem Republikaner zufolge wegen des Zollstreits mit den USA kurzfristig zehn Millionen Jobs verlieren. Die Regierung in Peking werde mit der Zeit verstehen, dass ihre Zölle gegen die USA nicht nachhaltig seien. China hatte zuletzt auf neue US-Zölle meist schnell mit Gegenmaßnahmen reagiert. Zugleich verwies Bessent auf Fortschritte bei Handelsabkommen mit anderen Ländern wie Japan und Indien.
Die Ölpreise setzten ihre starken Verluste vom Vortag fort. Anleger sorgen sich um das globale Wirtschaftswachstum und dessen Auswirkungen auf die Nachfrage. Am Rohstoffmarkt verbilligte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,7 Prozent auf 63,79 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 0,8 Prozent schwächer bei 59,94 Dollar.
Die Unsicherheit rund um Handelsverhandlungen und Zolleinführungen hat die globalen Wachstumssorgen verstärkt und Druck auf Aktien und Rohstoffpreise wie Öl ausgeübt. Die Sorgen der Anleger über eine Verschlechterung der Wirtschaftslage überwogen die Erleichterung über eine mögliche Entspannung der globalen Handelsspannungen.
Trotz Trumps Schritt, die Auswirkungen seiner Autozölle abzumildern, und Anzeichen für Fortschritte bei den breiteren Handelsverhandlungen blieben Details spärlich. „Die steigende Wahrscheinlichkeit einer wirtschaftlichen Stagnation in den USA ist ausschließlich auf die exogenen Kräfte einer unberechenbaren und restriktiven Wirtschaftspolitik mit willkürlichen Zöllen, Störungen der öffentlichen Ausgaben, veränderten Anreizen und einer nicht nachhaltigen Finanzlage zurückzuführen“, sagte David Kohl, Chefökonom bei Julius Baer. „Wir erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer anhaltenden wirtschaftlichen Stagnation in den kommenden Monaten, die die Kriterien einer Rezession erfüllt, auf 50 Prozent“, erklärte Kohl. Händler beobachten die Federal Reserve genau auf mögliche Unterstützungsmaßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft angesichts dieser Herausforderungen.
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