Ärger mit Trump: Amazon rudert zurück

Der Internetriese Amazon hätte gerne aufgezeigt, welche Auswirkungen die Zollpolitik von Donald Trump hat. Doch dieser Plan gefiel der US-Regierung überhaupt nicht, weshalb sie Amazon unter Druck setzte. Nun hat der Konzern offenbar wieder eine Rolle rückwärts vollzogen und will nicht mehr anzeigen, um welchen Betrag die Preise durch Zölle erhöht werden.
Amazon-Sprecher Tim Doyle erklärte: "Das Team, das unseren extrem günstigen Amazon Haul Store betreibt, hat die Idee in Betracht gezogen, Einfuhrgebühren für bestimmte Produkte aufzulisten. Das wurde nie genehmigt und wird auch nicht passieren." Zuvor hatte das Weiße Haus ungewöhnlich scharfe Kritik am Onlineriesen Amazon geübt. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, nannte es einen "feindlichen und politischen Akt", dass Amazon laut Medienberichten bei seinen Preisen künftig darauf hinweisen wollte, wie viel die Zölle von US-Präsident Donald Trump zum Preis beitragen. Das wurde von Amazon kurz darauf dementiert. Es habe nur Überlegungen dafür bei Amazon Haul gegeben, dem Bereich für Billigangebote, nicht für die Hauptseite von Amazon. Der Onlinehändler bezieht viele Produkte aus China, das Trump mit Zöllen von 145 Prozent belegt hatte.
Leavitt warf Bezos zudem vor, chinesische Propaganda zu unterstützen und hielt dabei einen alten Artikel hoch. Darin ging es laut Medienberichten darum, dass Amazon in China auf Druck der Behörden die Funktion für Kommentare und Kritik an einem Buch von Staatschef Xi Jinping abgeschaltet hatte. Bezos und Trump hatten jahrelang ein gespanntes Verhältnis. Nun ist vor allem Bezos bemüht, es nachhaltig zu verbessern. So hatte er etwa vor der Wahl eine bereits verfasste Wahlempfehlung für Trumps demokratische Kontrahentin Kamala Harris gestoppt und damit Kritik innerhalb der Redaktion und in der Leserschaft ausgelöst. Ende Februar löste er mit neuen Vorgaben für das Meinungsressort und die Kommentarspalte erneut Proteste bei der Zeitung aus. Auch eine Dokumentation über First Lady Melania Trump ist beim Streamingdienst Amazon Prime Video in der Mache. Laut der "Los Angeles Times" soll Bezos 40 Millionen Dollar für die Rechte gezahlt haben.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Anleger sollten ruhig bleiben. Fundamental bleibt Amazon stark aufgestellt. Wer investiert ist, hält die Aktie weiter.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Amazon befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
Enthält Material von dpa-AFX
Kara Swisher legt eine witzige, bissige, aber faire Abrechnung mit der Tech-Industrie und ihren Gründern vor. Sie berichtete seit den frühen 1990er-Jahren über den Aufstieg von Google, Apple, Amazon und Co und blickt auf eine unglaubliche Erfolgsbilanz zurück. Ihre Artikel und ihr Netzwerk sind legendär. Ihre Streitlust und ihr Witz auch. Ein Tech-CEO vermutete einmal, sie würde „in den Heizungsschächten lauschen“, und Sheryl Sandberg sagte: „Es ist ein Running Gag, dass Leute Memos schreiben und sagen: ‚Ich hoffe, Kara sieht das nie.‘“ Teils Memoiren, teils Geschichte und vor allem ein Bericht über die mächtigsten Akteure der Tech-Branche: Dies ist die Insider-Story, auf die alle gewartet haben, über das Silicon Valley und die größte Gelddruckmaschine der Menschheitsgeschichte.
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